Im Feuilleton der FAS heute: Ein Strandfoto als europäisches Manifest

Picasso  Picasso und Francoise Gilot heute im Feuilleton der FAS mit Robert Capas Foto von 1948: Seit drei Jahren herrscht Frieden in Europa. Die Zeiten sind mager, es gibt kaum etwas zu kaufen. Auch von Picasso weiß man, dass er Schwierigkeiten hatte, Farbe und Leinwand zu besorgen. Und doch spricht dieses Bild, das Robert Capa 1948 am Strand von Golfe-Juan in Südfrankreich schoss von purer Lebensfreude. Es ist eines meiner Lieblingsfotos von Picasso aber auch aus dieser Zeit. In Deutschland Trümmer, Währungsreform, Nürnberger Prozesse. In Südfrankreich geht zu gleicher Zeit ein großer Künstler spazieren, der sich von den Nazis in Paris nicht hat einschüchtern lassen, ihnen mit seiner Kunst und allem Mut beharrlich in der Zeit der Besatzung die Stirn geboten hat. Das Foto zeigt nicht nur zwei ausgelassene Künstler (und den Neffen Picassos) am Strand, es ist ein Manifest unzerstörter europäischer Kultur, des guten und richtigen Lebens, des savoir vivre, der Kunst, sich selbst zu bewahren und treu zu bleiben. Das drückt auch die Mode der beiden Hauptdarsteller aus – Picassos Shorts und das Kleid von Madame sind ganz großer Stil.

Unwillkürlich wünscht man sich einen Hinweis, ob und wo diese Mode heute zu erwerben ist.

Neues aus der Technikgeschichte – aufgelesen

lesendDinglers Polytechnisches Journal machte 1908 auf folgende Erfindung aufmerksam:

Ein Bank-Automobil

Eine interessante Neuerung stellen die kürzlich in New York von Studebaker Bros. auf den Markt gebrachten Bank-Elektromobile dar. Diese Wagen sind einerseits zum Transport von Barmitteln, und andererseits zur Beförderung von Passagieren bestimmt, und daher unmittelbar hinter dem Vordersitz mt einem ziemlich umfangreichen Safe versehen, während das Wageninnere für sechs Passagiere Raum bietet. Das Safe ist mit Stahl ausgekleidet und mit Fächern versehen, so dass die für die einzelnen Kunden bestimmten Summen leicht voneinander getrennt werden können.

Der Wagen besitzt eine Tragfähigkeit von mehr als 700 kg und wird von zwei Elektromotoren (von 80 Volt 14 Amp.) angetrieben, die ihm auf ebener Straße (bei einer Durchschnittsbelastung von 2/3 der Tragfähigkeit) eine Geschwindigkeit von 12 englischen Meilen i.d. Stunde erteilen. Unter den gleichen Verhältnissen beträgt der gesamte mit einer Batterieladung zurückzulegende Weg 40 Meilen. Die Batterie besteht aus 44 Zellen….

Es ist anzunehmen, dass derartige Automobile sich besonders in großen Städten mit weit auseinanderliegenden Vierteln für die Zwecke der Großbanken bald einbürgern werden.”

(Bd. 323, 27.6.1908, S. 413)

“War was?”- 2. Preis im Geschichtswettbewerb Ruhrgebiet

Die Folkwang-Chronik “Sammlerfleiß und Stiftungswille. 90 Jahre Folkwang-Museumsverein – 90 Jahre Museum Folkwang” wurde am 27. Juni 2014 mit dem 2. Preis für wissenschaftlich Arbeitende im 6. Geschichtswettbewerb Ruhrgebiet ausgezeichnet. Vielen Dank an die Jury!

Hier ein Auszug aus der Bekanntmachung des auslobenden Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e. V.:

“Insgesamt 85 Preis hat die Jury des 6. Geschichtswettbewerbs im Ruhrgebiet vergeben und während einer feierlichen Preisverleihung im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen am letzten Freitag (27. 6. 2014) überreicht. Unter den Preisträgern befinden sich neben dem Journalisten Andreas Rossmann, dem Filmemacher Werner Kubny und der WDR-Geschichtsredaktion ein Flüchtlingskurs des Evangelischen Bildungswerks Dortmund, ehemalige Zollverein-Koker und Bergleute sowie die Frauengeschichtswerkstatt der VHS Moers.

Das Motto lautete WAR WAS? Heimat im Ruhrgebiet – Erinnerungsorte und Gedächtnisräume. Gefragt waren Arbeiten, die sich historisch-kritisch mit dem schillernden Begriff “Heimat” auseinandersetzen oder sich mit den Erinnerungsorten des Ruhrgebiets beschäftigen.

Einen zweiten Preis in der Kategorie “professionell Arbeitende im Wissenschaftsbereich” wurde Dr. Ulrike Laufer für ihre Dokumentation “Sammlerfleiß und Stiftungswille” überreicht.”

In seiner Laudatio hob Professor Dr. Stefan Goch von der Universität Bochum insbesondere die Darstellung von bürgerschaftlichem Engagement und frühem Mäzenatentum im Ruhrgebiet hervor.