Im Feuilleton der FAS heute: Ein Strandfoto als europäisches Manifest

Picasso  Picasso und Francoise Gilot heute im Feuilleton der FAS mit Robert Capas Foto von 1948: Seit drei Jahren herrscht Frieden in Europa. Die Zeiten sind mager, es gibt kaum etwas zu kaufen. Auch von Picasso weiß man, dass er Schwierigkeiten hatte, Farbe und Leinwand zu besorgen. Und doch spricht dieses Bild, das Robert Capa 1948 am Strand von Golfe-Juan in Südfrankreich schoss von purer Lebensfreude. Es ist eines meiner Lieblingsfotos von Picasso aber auch aus dieser Zeit. In Deutschland Trümmer, Währungsreform, Nürnberger Prozesse. In Südfrankreich geht zu gleicher Zeit ein großer Künstler spazieren, der sich von den Nazis in Paris nicht hat einschüchtern lassen, ihnen mit seiner Kunst und allem Mut beharrlich in der Zeit der Besatzung die Stirn geboten hat. Das Foto zeigt nicht nur zwei ausgelassene Künstler (und den Neffen Picassos) am Strand, es ist ein Manifest unzerstörter europäischer Kultur, des guten und richtigen Lebens, des savoir vivre, der Kunst, sich selbst zu bewahren und treu zu bleiben. Das drückt auch die Mode der beiden Hauptdarsteller aus – Picassos Shorts und das Kleid von Madame sind ganz großer Stil.

Unwillkürlich wünscht man sich einen Hinweis, ob und wo diese Mode heute zu erwerben ist.

Provenienzforschung macht Dampf

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Zur letzten Tagung des Deutschen Museumsbunds – @dmb15 – habe ich ein paar Nachgedanken, das Thema Provenienzforschung betrifft auch das Thema #museum und #kunstvermittlung:

Museen sind keine Inseln und ihre Sammlungen nicht als fertige Wunderkammern in die Welt gekommen. Irgendwer hat immer irgendwas von irgendwem bekommen oder irgendwo gefunden und irgendwer hat daraus dann ein Museum gemacht oder es einem schon bestehenden Museum gegeben. Warum etwas aufbewahrungswert und wichtig ist, gehört zu den spannendsten Geschichten, die über Staaten und Menschen erzählt werden können. Continue reading