Neues aus der Technikgeschichte – aufgelesen

lesendDinglers Polytechnisches Journal machte 1908 auf folgende Erfindung aufmerksam:

Ein Bank-Automobil

Eine interessante Neuerung stellen die kürzlich in New York von Studebaker Bros. auf den Markt gebrachten Bank-Elektromobile dar. Diese Wagen sind einerseits zum Transport von Barmitteln, und andererseits zur Beförderung von Passagieren bestimmt, und daher unmittelbar hinter dem Vordersitz mt einem ziemlich umfangreichen Safe versehen, während das Wageninnere für sechs Passagiere Raum bietet. Das Safe ist mit Stahl ausgekleidet und mit Fächern versehen, so dass die für die einzelnen Kunden bestimmten Summen leicht voneinander getrennt werden können.

Der Wagen besitzt eine Tragfähigkeit von mehr als 700 kg und wird von zwei Elektromotoren (von 80 Volt 14 Amp.) angetrieben, die ihm auf ebener Straße (bei einer Durchschnittsbelastung von 2/3 der Tragfähigkeit) eine Geschwindigkeit von 12 englischen Meilen i.d. Stunde erteilen. Unter den gleichen Verhältnissen beträgt der gesamte mit einer Batterieladung zurückzulegende Weg 40 Meilen. Die Batterie besteht aus 44 Zellen….

Es ist anzunehmen, dass derartige Automobile sich besonders in großen Städten mit weit auseinanderliegenden Vierteln für die Zwecke der Großbanken bald einbürgern werden.”

(Bd. 323, 27.6.1908, S. 413)

Eine Fundstelle zu Gefahren der Elektrotechnik (einst)

Gesehen in: Dinglers Polytechnisches Journal Bd. 328, Heft 21, 24. Mai 1913, S. 333:

“Gefahren beim Gebrauch unsachgemäß ausgeführter Haushaltungsapparate:

… Sehr viele dieser Apparate genügen auch nicht den einfachsten Ansprüchen auf gute und dauerhafte Isolation, die hier eigentlich mit Rücksicht darauf, dass solche Apparate vorwiegend in Laienhände gelangen, ganz besonders sicher ausgeführt sein müssten. Der Verfasser schildert einen Fall, bei welchem der Generaldirektor Trippe der Hohenlohewerke A.-G. sein Leben einbüßte. Die Veranlassung gab ein unbemerkt schadhaft gewordener Elektrovibrator, der gelegentlich auch während des Bades benutzt wurde. Als sich der Genannte dabei von seinem Badediener behandeln lassen wollte, wurde bemerkt, dass der Apparat nicht funktionierte. In der Badewanne sitzend, die durch ihre Befestigungsschrauben und den Ablaufstutzen gut geerdet war, erhielt der Badende, als er den Apparat zur Untersuchung in die Hand nahm, den tödlichen Schlag. Die Ursache war, dass die Zuleitung ganz einfach ohne Zugentlastung eingeführt war. Durch das unvermeidliche Zerren am Kabel hatte sich ein Leitungsende gelöst und setzte durch Berührung das metallene Gehäuse unter Spannung. Es handelte sich in diesem Fall zwar schon um 220 Volt Wechseltstrom, doch trug zweifellos die sehr gute Erdung durch den Körper des Badenden die Hauptschuld. Der Badediener hatte von dem Körperschluss nichts gemerkt, was ja auch leicht erklärlich ist, da er gut isoliert auf trockenem Linoleum stand… .”

“War was?”- 2. Preis im Geschichtswettbewerb Ruhrgebiet

Die Folkwang-Chronik “Sammlerfleiß und Stiftungswille. 90 Jahre Folkwang-Museumsverein – 90 Jahre Museum Folkwang” wurde am 27. Juni 2014 mit dem 2. Preis für wissenschaftlich Arbeitende im 6. Geschichtswettbewerb Ruhrgebiet ausgezeichnet. Vielen Dank an die Jury!

Hier ein Auszug aus der Bekanntmachung des auslobenden Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e. V.:

“Insgesamt 85 Preis hat die Jury des 6. Geschichtswettbewerbs im Ruhrgebiet vergeben und während einer feierlichen Preisverleihung im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen am letzten Freitag (27. 6. 2014) überreicht. Unter den Preisträgern befinden sich neben dem Journalisten Andreas Rossmann, dem Filmemacher Werner Kubny und der WDR-Geschichtsredaktion ein Flüchtlingskurs des Evangelischen Bildungswerks Dortmund, ehemalige Zollverein-Koker und Bergleute sowie die Frauengeschichtswerkstatt der VHS Moers.

Das Motto lautete WAR WAS? Heimat im Ruhrgebiet – Erinnerungsorte und Gedächtnisräume. Gefragt waren Arbeiten, die sich historisch-kritisch mit dem schillernden Begriff “Heimat” auseinandersetzen oder sich mit den Erinnerungsorten des Ruhrgebiets beschäftigen.

Einen zweiten Preis in der Kategorie “professionell Arbeitende im Wissenschaftsbereich” wurde Dr. Ulrike Laufer für ihre Dokumentation “Sammlerfleiß und Stiftungswille” überreicht.”

In seiner Laudatio hob Professor Dr. Stefan Goch von der Universität Bochum insbesondere die Darstellung von bürgerschaftlichem Engagement und frühem Mäzenatentum im Ruhrgebiet hervor.